Reanimation am Törlweg

„Ein Ehepaar mit einer Begleiterin aus dem Großraum Wien nützte den Feiertag zu einem Ausflug auf die Rax. Nachdem sie mit der ÖBB angereist waren wollten sie über den Törlweg Richtung Ottohaus auf das Raxplateau aufsteigen. Um 11:15 erlitt der 45 jährige Tourist in ca. 850m Höhe in der Nähe der sogenannten „Mechaniker Kurve“, einen Herzstillstand.  Die beiden Frauen reanimierten den Patienten bis die alarmierte Bergrettung aus Reichenau mit ihren geländegängigen Einsatzfahrzeugen am Unfallort eintrafen. Mit Hilfe des mitgeführten Defibrillator konnte der Mann wiederbelebt werden. Er wurde vom Notarzthubschrauber Christophorus III, der in der Zwischenzeit nahe der Unfallstelle gelandet war, übernommen und ins Krankenhaus geflogen. Der Einsatz an dem  insgesamt 11 Bergretter beteiligt waren, konnte um 12:45 beendet werden.“

So lautete die Pressemeldung der Bergrettung, die wenige Stunden nach der Rettung an die Medien weitergegeben wurde. Allerdings ist eine geglückte Reanimation in den Bergen alles andere als selbstverständlich. An diesem Tag waren alle Ampeln auf „grün“, um ein Überleben zu ermöglichen.

  • Erst vor wenigen Wochen wurde ein neuer, zentraler Platz für Defi, Sauerstoff und Notarztrucksack in unserer Zentrale gefunden. Unmöglich, diese Dinge dort zu übersehen und in der Hektik zu vergessen.
  • Im heurigen Frühjahr gab es zwei Defischulungen
  • Das erste Einsatzteam war zwanzig Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort.
  • Bereits bei der Anfahrt wurde alles für die Reanimation vorbereitet (wer schon einmal in einem Pinzgauer im Fahrgastraum, auf Forststraßen, unter Zeitdruck mitgefahren ist, weiß was das bedeutet).
  • Bereits während der Reanimation konnte der Notarzthubschrauber in der Nähe landen, Notarzt und Sanitäter übernahmen die Betreuung des Patienten.
  • Nach der Stabilisierung wurde der Patient direkt ins AKH geflogen.

Einige Tage später erreichte die Ortsstelle Reichenau ein Brief unseres Landesarztes, woraus ich einige Passagen zitieren möchte:

„Gestern Nachmittag hatte ich die Möglichkeit nicht nur mit der Gattin, sondern auch mit dem Patienten selbst zu telefonieren…

Es überwiegt größte Dankbarkeit, dass nach bangen 25 Minuten der Laienreanimation ohne Lebenszeichen, der Einsatz der Bergretter den Patienten ins Leben zurückgeholt hat…

Ich möchte auf diesem Weg noch einmal jene Kameraden beglückwünschen, die den Einsatz vor Ort geleitet haben“.

Alexander Egger

Landesarzt

Am Ende noch zwei Statements von Kameraden:

Spencer, unser Einsatzfahrer: „Das war die Fahrt meines Lebens!“

Hannes, einer der Ersthelfer: „Der 26. 10 war ein besonderer Tag. Danke für die Kameradschaft! Ich habe bereits überlegt aufzuhören, aber durch dieses Erlebnis mit euch gemeinsam, bin ich überzeugt zu bleiben!“

Auch hartgesottene Bergretter zeigen Emotionen!



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